Geschichte
Die Geschichte der Politischen Gemeinde Rüthi beginnt in der Jungsteinzeit, etwa 3000 bis 1800 Jahre vor Christus, und zwar beim Hirschensprung. Dort fand man die ältesten Gräber im Kanton St. Gallen. In einer Urkunde des Stiftsarchivs St. Gallen vom 5. Juni 820 wird der Name Rüthi zum ersten Mal erwähnt.
1490 einverleibten sich «die sieben Alten Orte» den Hof Rüthi in die Vogtei Rheintal. Das Kloster Pfäfers war seit 1292 Grundherr, seit 1392 auch Vogtherr und war früher schon Lehensmann des Hofes Rüthi gewesen. Abt Johann Jakob Russinger verkaufte am 18. September 1538 alles, was er in Rüthi an Gütern, Einkünften, Rechten und Gerichtsherrlichkeiten besass um 2100 Gulden an die Hofleute von Rüthi. Damit endete die über ein halbes Jahrtausend dauernde Klosterherrschaft. Die Verwaltung des Hofes oblag nun ganz den Hofleuten, welche die erkauften Rechte trotz Vorherrschaft der Eidgenossen mit Geschick zu wahren wussten.
Die Gegend am Fusse des Hohen Kastens und des Kamors war nie ein Paradies. Ständig wiederkehrende Überschwemmungen (1762, 1868, 1871 und 1890) blieben noch lange in böser Erinnerung. Zum Wasser gesellte sich das Feuer: 1887 fielen 93 Firste im Büchel und in der Schreckensnacht des Bettages 1890 total 216 Firste in Rüthi einer Feuersbrunst zum Opfer.
Die Politische Gemeinde Rüthi besteht als solche seit der Kantonsgründung im Jahre 1803. Für die Verwaltung dieses Gebietes, mit mehr als 2000 Einwohnern, ist der Gemeinderat verantwortlich.